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Jenaer CDU fordert tägliche Testungen an den Schulen

Zickzackkurs der Landesregierung

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter, der noch am letzten Schultag vor der Weihnachtsferien entschieden hatte, dass die Schulen im neuen Jahr pandemiebedingt in den Distanzunterricht wechseln, hat aufgrund des großen Widerspruchs durch die Elternschaft eine Rolle rückwärts eingeschlagen. Eigentlich wäre es begrüßenswert, dass ein Fehler rechtzeitig erkannt und revidiert wird. Allerdings zieht sich die Landesregierung nach Auffassung der Jenaer CDU hier erneut aus der Verantwortung, indem sie den Schulen die Entscheidung überträgt, ob sie nach den Weihnachtsferien in Distanz- oder Präsenzunterricht starten. Dies führt zu einer starken Verunsicherung bei Schülern, Eltern und Lehrpersonal.

„Viele Eltern bangen um ihre Arbeitsplätze und haben nicht die Möglichkeit, durch ihre Arbeitgeber kurzfristig für die Kinderbetreuung freigestellt zu werden. Es geht auch für die Eltern um eine gewisse Planbarkeit der Betreuungsmöglichkeiten und die Vereinbarkeit mit ihrem Beruf. Zahlreiche Jenaer Kinder befanden sich bereits vor den Schulferien in Quarantäne und hatten nicht die Möglichkeit sich frei testen zu lassen“, berichtet die Bildungsausschussvorsitzende im Jenaer Stadtrat, Rosa Maria Haschke. Die Verantwortung für geschlossene Schulen könne man in der aktuellen Situation auf keinen Fall, wie vom Bildungsministerium vorgesehen, auf die Schulleitungen abwälzen.

Auch CDU-Kreis- und Fraktionschef Guntram Wothly mahnt, die Verantwortungslosigkeit der Landesregierung führe zu Spannungen zwischen Eltern und Schulleitungen und stelle der Landespolitik ein Armutszeugnis aus. Mit Blick auf die unklare Situation an den Jenaer Schulen richtet Wothly seinen Appell an die Landesregierung, sich für Chancengleichheit im Bildungsbereich auch in Zeiten der Pandemie einzusetzen. „Ich erwarte ein klares Testregime an den Jenaer Schulen, folglich die Etablierung von täglichen Testungen für die maximale Sicherheit und Gesundheit unserer Kinder. Der Freistaat muss nach den Ferien genügend Tests für die Jenaer Schulen zur Verfügung stellen, um den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten. Fehlende Testkapazitäten sind inakzeptabel und werden weder durch die Schulleitungen noch die Elternschaft erneut hingenommen“, so Wothly.

Beide Stadträte betonen mit Nachdruck, dass Bildungsgerechtigkeit eines hohes Gut darstellt, aber nicht auf Kosten der Gesundheit von Schülern und Lehrern durchgesetzt werden darf.