Kreisvorsitzendenkonferenz für Mitgliederbefragung

Kreisvorsitzendenkonferenz 2021
Kreisvorsitzendenkonferenz 2021

Bei der CDU-Kreisvorsitzendenkonferenz in Berlin wurde Parteigeschichte geschrieben. Die über 320 Kreisvorsitzenden haben fast einstimmig für eine Mitgliederbefragung abgestimmt. Doch dass dies so kommt, war nicht von Anfang an klar. Immerhin gab es einige prominente Vertreter aus dem CDU- Bundesvorstand, die sich noch im Vorfeld heftig dagegen ausgesprochen hatten, so auch insbesondere Armin Laschet.

Eingeladen wurden die Kreisvorsitzenden um über die inhaltliche, personelle und strukturelle Neuausrichtung zu debattieren. In vielen Redebeiträgen wurde deutlich, dass die Union es nicht geschafft hat, ihre Kernthemen zu setzen und dass viele der Mitglieder deutschlandweit an den Wahlständen nicht wussten wofür die Union steht. Darüberhinaus wog die Schwäche des Kanzlerkandidaten Armin Laschet schwer, der selbst bei einem Teil der eigenen Parteimitglieder keine Unterstützung fand. Bei einem großen Teil der Mitglieder bestand zudem auch Unverständnis darüber, dass man sich nicht auf den in den Umfragen beliebteren Kandidaten Markus Söder einigen konnte. Auch die Zerstrittenheit im Wahlkampf zwischen CDU und CSU, sowie

eine gewisse Müdigkeit der Union nach 16 Jahren Kanzlerschaft wurden von den über 300 Kreisvorsitzenden als Gründe für das schlechte Abschneiden thematisiert.

Bereits vor Veranstaltungbeginn hatte eine kleine Delegation der Jungen Union Jena um Antonio Kunath, gemeinsam mit Vorstandsmitglied Dr. Stephan Wydra und CDU-Kreischef Guntram Wothly ein selbst mitgebrachtes Banner vor dem Eingang des Tagungshotels enthüllt und damit viel Aufmerksamkeit der bundesweiten Presse bekommen. Dieses Banner mit der Aufschrift „CDU Mitgliederentscheidung jetzt!“ wurde im Laufe des Tages noch zum offiziellen Symbol für den strukturellen Neubeginn. Denn neben Wothly sprachen sich auch noch viele weitere Kreisvorsitzende für eine Mitgliederbefragung aus. „Das historisch schlechteste Wahlergebnis seit Gründung der Bundesrepublik war für mich Anlass, mich mit aller Kraft für eine Mitgliederentscheidung einzusetzen. In dieser Situation geht es gar nicht anders, als die Basis mit einzubeziehen und die Mitglieder zu befragen, wer der neue Parteivorsitzende werden soll. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass diese Entscheidung erneut an den Mitgliedern vorbei getroffen wird. Am Ende des Prozesses muss aber auch klar sein, dass wir dann geschlossen hinter unserem Bundesvorsitzenden stehen“ so Guntram Wothly, CDU-Kreisvorsitzender aus Jena.

Um die Wahl aufzuarbeiten und wieder zu alter Stärke zu gelangen, müsse neben der personellen Neuausrichtung aber auch die inhaltliche Neuausrichtung kommen. So fügt CDU-Vorstandsmitglied Dr. Stephan Wydra abschließend hinzu: „Nur wenn die CDU breit aufgestellt ist, kann sie Konservative ebenso mitnehmen wie einen christlichen Arbeiter oder einen liberalen Arbeitgeber. Das war immer die große Stärke der CDU. Und das ist der Anspruch an eine Volkspartei, die zudem das Christliche im Namen führt, und nicht minder mein Anspruch auch an den nächsten Parteivorsitzenden und sein Team. Wir, die CDU, müssen Antworten auf die großen gesellschaftlichen Fragen geben - mit andauernden personellen Querelen und rückständigen, lähmenden Flügeldiskussionen wird dies nicht gelingen.“