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Wohnungsbau: Eine der wichtigsten Zukunftsfragen Jenas

CDU-Chef Wothly wirbt für Kraftanstrengung im Wohnungsbau

„Jena muss weiter wachsen können. Aber gerade dafür muss das Wohnen auch bezahlbar bleiben“, ist der Vorsitzende des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses, Guntram Wothly, überzeugt. „Wir sehen, dass zwar die Mieten im Bestand nur moderat wachsen, gleichzeitig sieht dies im Neubaubereich und insbesondere bei Eigenheimen ganz anders aus.“ Die höheren Mieten in neuen Wohnungen lassen sich einerseits durch gestiegene Baupreise und niedrige Zinsen erklären. Andererseits spielen hier aber auch hohe Grundstückspreise eine Rolle. Um weiterhin als Stadt wachsen zu können und wertvolle Fachkräfte an den Standort Jena binden zu können, bedarf es einer überparteilichen Kraftanstrengung, weiterhin Wohnbauflächenpotenziale bereitzustellen.

An die Landesregierung appelliert Wothly daher, jetzt konsequent die Grunderwerbssteuer, die unter Rot-Rot-Grün auf 6,5 % erhöht wurde, wie im benachbarten Bundesland Bayern auf 3% abzusenken und es gleichzeitig den Kommunen zu erleichtern, Wohnbauland auszuweisen. Hierfür muss die Thüringer Bauordnung systematisch daraufhin geprüft werden, wo diese im Vergleich zu anderen Bundesländern Hürden aufbaut.

Neben den über 5000 neuen Wohneinheiten, die in der Wohnbauflächenkonzeption aufgezeigt werden, braucht Jena auch weiterhin größere neue Wohngebiete, bei denen an eine vorhandene soziale- und Verkehrsinfrastruktur angeknüpft werden kann. „Hier sehe ich weitere Potenziale vor allem zwischen Ammerbach und Winzerla, im Ziegenhainer Tal oder in Maua“, so Wothly. Auch über die Fuchslöcher III müsse weiter diskutiert werden, damit auch in diesem Stadtteil die Wohnbebauung fortgesetzt werden kann. Im Rahmen einer nach dem Beschluss zur Wohnbaukonzeption gegründeten Arbeitsgruppe können Politik und Fachverwaltung diese Flächen intensiv diskutieren. „Auch vor Ort wollen wir uns ein ganz konkretes Bild davon machen, was eine weitere Wohnbebauung für die Stadtteile bedeuten würde“, kündigt Wothly an.

Wichtig erscheint dem CDU-Kreischef auch, dass insbesondere Familien in Jena die Möglichkeit erhalten, selbst zu bauen. Neben dem durch die CDU initiierten Stadtratsbeschluss zur familienfreundlichen Grundstücksvergabe, die erstmalig im neuen Wohngebiet Oelste breite Anwendung finden soll, ist hierzu auch die gemeinsame Initiative von CDU und SPD entscheidend, nach der ein Zusammenschluss von Bauwilligen unterstützt werden soll. Bei allen diesen Instrumenten bleibt es aber immer erforderlich, dass die Stadt auch selbst eine aktive Flächenpolitik betreibt und Grundstücke zur Baulandentwicklung ankaufen kann. Nur so kann die Stadt durch Konzeptvergaben erreichen, dass konkret Familien gefördert werden.

Auch der neue Flächennutzungsplan spielt für eine wichtige Rolle für eine rasche Baulandentwicklung. Wothly hofft, dass nach Abschluss der Fachkonzepte nun bald der erste Entwurf sichtbar wird. Gerade für weitere Eigenheime werde es hier sicher viele neue potenzielle Bauflächen geben, die dann viel schneller mit Bebauungsplänen auch wirklich nutzbar würden. Momentan ist es noch häufig so, dass zu Bebauungsplänen auch der Flächennutzungsplan parallel mit geändert werden muss, was die Vorhaben komplizierter macht.

Um an den zahlreichen Stellschrauben zu drehen und die Weichen auf eine Beschleunigung des Wohnungsbaus zu stellen, wirbt Wothly für einen gemeinsamen Kraftakt in Politik und Verwaltung. „Wir entscheiden hier über eine der wichtigsten Zukunftsfragen unserer Stadt“, erklärte Wothly nachdrücklich.