CDU-Chef Wothly: 35 Jahre Mauerfall ist ein Auftrag an die Politik
Kein anderer Tag im Kalender ist für uns Deutsche so bedeutsam, wie der 9. November. "Der Hitlerputsch 1923 und die Reichskristallnacht 1938 zählen zu den dunkelsten Stunden der Deutschen Geschichte, derer wir uns in diesen Tagen auf Gedenkveranstaltungen voller Trauer und Demut erinnern", so Guntram Wothly, Vorsitzender der CDU Jena.
"Andererseits verbinden wir mit diesem Datum auch sehr glückliche Momente", betont Wothly und erinnert an die Ausrufung der ersten deutschen Republik 1918 und den Mauerfall 1989. An jenem 9. November vor 35 Jahren brachten die Menschen im Osten Deutschlands in einer friedlichen Revolution die Mauer zu Fall, die unser Land viele Jahre schmerzhaft geteilt hatte. Der Wunsch der Menschen nach Frieden, Freiheit und Wohlstand in einem gemeinsamen Vaterland führte schließlich zur Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990.
Die Hoffnungen der Ostdeutschen auf die Überwindung des Sozialismus und die Deutsche Einheit verband sich aber stets auch mit dem Wunsch nach eigenem Wohlstand und persönlichen Chancen, wie es das Grundgesetz mit der "Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse" verspricht. "In dieser Frage ist die innere Einheit noch nicht umfassend gelungen", gibt Wothly zu Bedenken. "Gerade jetzt sorgen schlechte wirtschaftliche Lage, unkalkulierbare Preissteigerungen und ungesteuerte Migration für Unsicherheitsgefühle und Zukunftssorgen bei den Menschen."
Die Wahl in den USA und der Zusammenbruch der deutschen Regierung verschlimmern die wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Lage in unserem Land. Es sei daher Aufgabe der Politik, gerade in den ostdeutschen Ländern Vertrauen und Zuversicht wieder herzustellen und für politische Stabilität zu sorgen, heißt es aus der Partei. "Wir als CDU nehmen diese Aufgabe voller Demut an, sowohl bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen in Erfurt, als auch nach den hoffentlich schnell stattfindenden Neuwahlen in Berlin. Eine neue Bundesregierung muss die Probleme der Ostdeutschen ernster nehmen und die innere Einheit in jeglicher Hinsicht vollenden. Andernfalls werden die politischen Ränder weiter an Zustimmung gewinnen", warnt Wothly.