Kurzstreckenticket als Zeitfahrschein jetzt doch? - Jenas CDU-Fraktion greift Bürgervorschlag auf und will Umsetzung solide prüfen lassen:
„Eine echte Alternative zum viele Jahre schon in Jena diskutierten und immer wieder verworfenen Kurzstreckenticket könnte die Einführung eines Zeitfahrscheins mit der Möglichkeit der Rund- und Rückfahrt sein“, so begründen der CDU-Sozialpolitiker Reyk Seela und sein Fraktionsvorsitzender Guntram Wothly die jüngste Stadtratsinitiative ihrer Fraktion, schließlich die Idee eines „Kurzstreckentickets“ in abgewandelter Form in Jena doch noch mit Leben zu erfüllen. Anregungen dafür erhielten die beiden Jenaer CDU-Kommunalpolitiker aus der Bürgerschaft in Jena, die diesen „einfachen Fahrschein-Vorschlag“ über diese Zeitung kommuniziert haben. „Sich Gedanken zu machen, wie wir unsere Stadt lebenswerter machen, ist genau die Bürgerbeteiligung zur Vermeidung allgemeiner Politikverdrossenheit, die wir wollen und auch unbedingt unterstützen möchten. Und natürlich ist auch der Stadtrat immer für gute Ideen offen und dankbar“, so Wothly und Seela.
Um zu klären, wie realistisch die Einführung eines Zeittickets mit Rund- und Rückfahrtmöglichkeit im Sinne eines Kurzstreckentickets ist, verlangt die CDU zunächst die ernsthafte Prüfung der Umsetz- und Anwendbarkeit im Rahmen des VMT-Verbundes, der Kompatibilität mit den bereits bestehenden Fahrscheintarifen, aber auch die Klärung, welcher zeitliche Rahmen dieses „Stunden“-tickets sinnvoll wäre, ob und in welcher Höhe bei einer Einführung tatsächlich mit Einnahmeausfällen zu rechnen ist und was nicht unerheblich, inwiefern auch Fahrgäste aus den ländlich geprägten Ortsteilen Jenas von dieser Neuerung profitieren könnten. Zugleich verlangen Wothly und Seela aber auch, dass die Prüfung eine Antwort auf die für eine Befürwortung wichtige Frage gibt, inwiefern durch die Einführung eines Zeitfahrscheins auch die Attraktivität des ÖPNV in Jena und damit auch die Zahl der Fahrgäste gesteigert werden könnten. Die beiden CDU-Politiker verweisen dabei auf positive Erfahrungsberichte aus anderen vergleichbaren Städten: „Wenn sich im Ergebnis einer soliden fachlichen und offenen Prüfung am Ende herausstellen sollte, dass es sich dabei tatsächlich um einen einfachen und soliden Fahrschein-Vorschlag handelt, dann sollten wir das machen“, so Wothly und Seela.