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Keinen Raum für Extremismus in Jena

CDU Jena gedenkt der Opfer des 17. Juni 1953

Heute jähren sich die dramatischen Ereignisse des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 zum 57. Mal. Auch Jena war Schauplatz des Aufstandes gegen das sozialistische Regime, auch hier wurden Menschen verhaftet, auch hier fuhren sowjetische Panzer auf, auch hier wurde geschossen. Alfred Diener wurde als Rädelsführer keine 24 Stunden später, am Vorabend seiner Hochzeit, hingerichtet.

Die CDU Jena gedenkt dieses historischen Datums und erinnert an die vielen Opfer, die während der vierzigjährigen DDR-Diktatur von den Behörden verfolgt und bespitzelt, inhaftiert und ermordet worden sind. Ihnen zu Ehren legt die Stadtratsfraktion heute an der Gedenktafel am Löbdergraben (Sparkassengebäude) einen Kranz nieder.

Die CDU erinnert aber auch dankbar daran, dass wir Jenenser seit nunmehr 30 Jahren in Frieden und Freiheit leben dürfen und Szenen wie 1953 inzwischen unvorstellbar sind. Gerade deshalb sei es wichtig, der historischen Ereignisse zu gedenken, um sich den Wert unseres friedlichen Zusammenlebens immer wieder bewusst zu machen, erklärt Guntram Wothly, Vorsitzender des Kreisverbandes seiner Partei.

Dass diese Wertschätzung nicht von allen geteilt wird, zeigen die Ankündigungen der offenbar noch immer bestehenden Gruppierung „FDJ“, die zu Demonstrationen und Aufmärschen in ostdeutschen Städten unter dem Motto „Revolution und Sozialismus“ aufruft. Dass die Kampagne der Organisation unter dem Motto „30 Jahre sind genug“ veranstaltet wird, sei an Geschichtsvergessenheit und Ignoranz kaum zu überbieten, so Wothly.

Für den 4. Juli hat die so genannte FDJ zur Demonstration nach Jena als eine der „fünf Städte der annektierten DDR“ geladen. CDU-Chef Wothly ist besorgt: „Im Internet kursieren bereits Videos der Aufmärsche in Halle und Zwickau; dass so dumpfe Parolen und ideologische Propaganda Unterstützer finden, bestürzt mich.“ Er möchte, dass Jena derartigem Extremismus keinen Raum gibt und fordert ein klares Zeichen von Stadtspitze, Politik und Zivilgesellschaft, denn „Jena steht für Frieden, Freiheit und gutes Miteinander. Ich will, dass das so bleibt.“