CDU wirbt für ambitioniertere Stadtentwicklungspolitik

Gw 31 03 2022
Gw 31 03 2022

Jena wird dank seiner guten Lebensbedingungen und seiner hohen Wirtschaftskraft oft als „Leuchtturm des Ostens“ gelobt. „Allerdings ist die Stadt ist gut beraten, sich nicht auf ihrem gegenwärtigen Erfolg auszuruhen“, findet Guntram Wothly (CDU), der Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses ist. Dort wird gegenwärtig das „Arbeitsplatz- und Gewerbeentwicklungskonzept für die Stadt Jena 2035“ beraten, um mit einer langfristigen Planung die Attraktivität der Stadt für die Zukunft zu sichern.

Das Konzept basiert auf einer Studie der Unternehmen Prognos AG und Complan Kommunalberatung GmbH, die den künftigen Flächen- und Arbeitskräftebedarf der Jenaer Wirtschaft analysiert hat. Die Ergebnisse sind zunächst sehr erfreulich: Die Standortbedingungen werden überwiegend als gut bewertet, jedes zweite Unternehmen möchte den Standort erweitern und sogar zwei Drittel planen mit Neueinstellungen. Gleichzeitig aber bilden Fachkräftemangel und fehlende Gewerbeflächen die größten Wachstumshemmnisse der Jenaer Unternehmen, so die Studie.

Guntram Wothly und die Jenaer CDU kennen diese Engpässe aus ihrer täglichen kommunalpolitischen Arbeit zur Genüge. Derzeit sind nur 7,6 Hektar Gewerbefläche frei verfügbar, sodass die Lücke zwischen Flächenbedarf und Flächenangebot in den nächsten Jahren erheblich zunehmen wird. Gleichzeitig sorgt der demographische Wandel dafür, dass in wenigen Jahren die Zahl der Erwerbstätigen in Jena abnimmt, wenn die Stadt nicht gegensteuert.

Daher wirbt die CDU für eine ambitioniertere Politik, um die Ziele aus der bereits 2018 beschlossenen „Strategie für Wachstum und Investitionen“ zu erreichen. Dazu müssen die vorhandenen Flächenpotenziale durch zeitnahe Revitalisierung, Nachverdichtung und Neuausweisung gehoben werden, wie es das Konzept vorsieht. Aber auch die Entwicklung gemeinsamer Flächen mit den Nachbargemeinden aus dem Umland könne mit mehr Nachdruck betrieben werden, heißt es aus der CDU.

Besonders am Herzen liegt Wothly die Gewinnung von Fachkräften, um die Zukunftsfähigkeit seiner Stadt abzusichern. „Jena befindet sich nicht nur bei den Unternehmern im Wettbewerb mit anderen attraktiven Standorten, sondern auch bei den Arbeitnehmern. Menschen ziehen heute nicht nur dorthin, wo sie eine gute Arbeit finden. Sie möchten ein attraktives Lebensumfeld finden. Dazu zählt neben einem breiten Bildungs- und Kulturangebot immer auch die Wohnsituation oder der Traum vom eigenen Häuschen“, so Wothly. Die Anstrengungen der Flächenpolitik haben sich daher neben den Gewerbeflächen auch an den Bedürfnissen des Wohnungsbaus zu orientieren.

Insgesamt wirbt die Jenaer CDU für eine Stadtpolitik mit Blick fürs Ganze, die aktiv und engagiert für eine gute Zukunft Jenas kämpft. „Wir müssen damit aufhören darauf zu hoffen, dass Menschen von allein zu uns kommen. Beste Voraussetzungen für Investitionen, ausreichende Gewerbeflächen für die Unternehmen und eine hohe Lebensqualität für die Menschen müssen Hand in Hand gehen. Hinzu sollte ein Rückkehrerprogramm treten, das unsere gut ausgebildeten Fachkräfte zurückgewinnen kann, die die Region bereits verlassen haben“, fordert Guntram Wothly.