9. November - Schicksalstag der Deutschen

Der 9. November ist für uns Deutsche ein ganz besonderer Tag – im Positiven, wie im Negativen. Vor 84 Jahren zündeten SA, SS und zahlreiche Unterstützer in einer konzertierten Aktion im ganzen Land jüdische Geschäfte, Einrichtungen und Synagogen an und leiteten damit die staatlich organisierte Judenverfolgung im Dritten Reich ein, die schließlich im Holocaust endete. „Deshalb ist es so wichtig, dass in Jena heute mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen an diese dunkle Zeit erinnert wird“, sagt der Jenaer CDU-Vorsitzende Guntram Wothly, der am Abend am Gedenken teilnimmt.

Wothly erinnert aber daran, dass der Gedenktag auch für Glücksmomente deutscher Geschichte steht. Mit der Ausrufung der deutschen Republik am 9.11.1918 entschieden sich die Deutschen zum ersten Mal, in einem demokratisch strukturierten Staatswesen zusammenzuleben. Viele Menschen verbanden mit der neuen Ordnung die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit, Frieden und Wohlstand. Eben diese Werte waren es, mit denen mutige Menschen 1989 im Osten auf die Straße gingen und mit der friedlichen Revolution am 9. November 1989 die Mauer zu Fall brachten. „Dass sich persönlicher Mut, Einsatzbereitschaft und der Glaube an Verbesserung auszahlen, können wir von diesen Menschen lernen.

Der 9. November – er steht also in vielerlei Hinsicht für unsere Geschichte, für unsere Identität. Nur wenn wir sie kennen und ihrer gedenken, wissen wir, wer wir sind und wo wir hinwollen. „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“, sagte Wilhelm von Humboldt. „Der 9. November bietet dazu eine gute Gelegenheit“, sagt Guntram Wothly. „Die Jenaer CDU begeht den deutschen Schicksalstag auch in diesem Jahr ganz bewusst – in Demut und stillem Gedenken, aber auch in Freude und mutiger Entschlossenheit.“