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CDU Jena verteidigt Lichtbahnen

CDU bewertet den Straßenbahnumbau als dringend benötigte Zukunftsinvestition

An den zahlreichen Baustellen im Stadtgebiet lässt sich unschwer erkennen: Der Umbau der städtischen Straßenbahninfrastruktur hat begonnen. Die 33 Fahrzeuge des Typs GT6M sind in die Jahre gekommen und werden durch neue, größere Modelle der Firma Stadler (Tramlink 800) ersetzt. Die neuen Bahnen bieten nicht nur einen in Jena bislang unbekannten Komfort (Klimaanlage, Fahrgastinformationssysteme, Barrierefreiheit), sondern können auch erheblich kosten- und energieeffizienter betrieben werden.

Die Jenaer CDU bekennt sich daher ausdrücklich zum großangelegten Umbau des Straßenbahnsystems in Jena und reagiert damit auf die Kritik, die die Landtagsabgeordnete Bergner Ende Juli (die OTZ berichtete) losgetreten hat. Gerade für Jena mit seiner Tallage und begrenztem Platzangebot, ist eine leistungsfähige Straßenbahn als Rückgrat des ÖPNV unverzichtbar. Die Dimensionierung von Netz und Bahnen sei allerdings auf die schlechten Wachstumsperspektiven der Stadt in den 1990er Jahren abgestimmt gewesen, die sich glücklicherweise nicht bewahrheitet haben, heißt es aus der Fraktion.

Fraktionschef und Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses Guntram Wothly ist überzeugt, dass für eine prosperierende Stadt wie Jena Investitionen in Schnelligkeit, Kapazität, Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit von Fahrzeugen und Infrastruktur unverzichtbar sind: „Die Erneuerung des Fuhrparks kommt einem Quantensprung gleich und sichert ein innovatives, einer Großstadt gerecht werdendes Straßenbahnsystem für die nächsten 30 Jahre“, so Wothly.

Die CDU bestreitet nicht, dass die Erneuerung der Straßenbahn in Jena von allen Beteiligten eine große Kraftanstrengung erfordert. Auch sei die derzeitige Vielzahl der Baustellen und Verkehrseinschränkungen für Fahrgäste eine Herausforderung. Diese seien aber zwingend notwendig, da Haltestellen verlängert, Kurvenradien angepasst, Oberleitungen ertüchtigt und Betriebshöfe umgebaut werden müssen. Viele dieser Maßnahmen seien auch unabhängig von der Umrüstung auf die neuen Fahrzeuge fällig gewesen, erklärt Wothly nach Rücksprache mit den Verkehrsbetrieben. Ohne die Anpassung des Fahrdrahtes hätte zum Beispiel in der Nordstadt eine Stilllegung des Bahnverkehrs in den nächsten Jahren gedroht.

Die Finanzierung des Straßenbahnumbaus stellt einen Kraftakt dar, dessen ist sich die CDU Jena durchaus bewusst. Die Kosten für die neuen Bahnen in Höhe von 120 Mio. € können allerdings etwa zur Hälfte aus Fördermitteln des Landes und der EU gedeckt werden. Auch für die begleitenden Baumaßnahmen (etwa 33 Mio. €) werden Zuschüsse von Bund, Land und EU beantragt, wenngleich die Entscheidungen über die Förderkulisse noch ausstehen.

CDU-Chef Wothly bezeichnet die Ertüchtigung des Straßenbahnsystems in Jena als das „wichtigste zukunftsweisende Verkehrsprojekt“ seit 1990. Er erinnert daran, dass die Beschlüsse in allen Ratsgremien einstimmig gefallen sind und wendet sich mit einem dringenden Appell an seine Kollegen in Stadtrat und Landtag: „Uns Politikern rate ich, in der Verkehrspolitik nicht immer wieder gültige Beschlüsse in Frage zu stellen und statt einer Kultur des Zögerns, Zauderns und Zerredens eine Politik des Anpackens zu praktizieren. Lasst uns den Nahverkehr bei seinem großen Zukunftsprojekt nach Kräften unterstützen!“, wirbt Wothly abschließend.