Wilder Sperrmuell

Beständiges Ärgernis: Wilder Sperrmüll

CDU will Sperrmüllentsorgung in Jena auf den Prüfstand stellen

In einer aktuellen Beschlussvorlage möchte die CDU-Stadtratsfraktion das Verfahren zur Sperrmüllentsorgung in Jena prüfen lassen. Seit 2013 gilt die Regelung, dass die Bürger beim Jena Kommunalservice einen individuellen Abholtermin vereinbaren; alternativ kann Sperrmüll ebenso unentgeltlich auf dem Werksgelände von KSJ in der Löbstedter Straße und auf dem Wertstoffhof in Lobeda-West abgegeben werden. „Nach zehn Jahren gilt es nun, Bilanz zu ziehen und zu bewerten, welche Erfahrungen in den einzelnen Stadteilen mit dem neuen System gemacht worden sind“, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Guntram Wothly.

Insbesondere gelte es festzustellen, inwieweit das Problem der Belastungen durch ungeordnete Bereitstellungen mit der Neuregelung eingedämmt werden konnte, so die CDU. Mehrfach erreichen die Partei Bürgerbeschwerden über wilde Sperrmüllanhäufungen an den Straßenrändern, etwa am Katharinentunnel, in Winzerla und in Lobeda. Auch in der medialen Berichterstattung und in den Ortsteilräten wurde dieses Thema wiederholt aufgegriffen. Häufig missbrauchen Bürger die mit KSJ abgestimmten individuellen Bereitstellungstermine dazu, eigenen Müll unangemeldet dazuzustellen. Allein 2021 entstanden dem Kommunalservice ca. 40.000€ Mehrkosten für die Beräumung dieser illegalen Ablagerungen.

Von den aus Bequemlichkeit entstehenden Sperrmüllansammlungen kaum zu unterscheiden sind „wilde Tauschmärkte“, auf denen die Anwohner ausgediente Gegenstände interessierten Passanten zur Zweitnutzung zur Verfügung stellen. Die Idee der Wiederverwendung begrüßt CDU-Chef Wothly aus Gründen der Nachhaltigkeit ausdrücklich, empfiehlt aber die Nutzung der eingerichteten Tauschbörsen auf dem Gelände der KSJ-Wertstoffhöfe und Am Rähmen, anstatt dem städtischen Entsorger unnötige Kosten für die Aufrechterhaltung von Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit aufzubürden.

„Welche Anpassungen des Systems nötig sind, um künftig illegale Müllansammlungen zu vermeiden und gleichzeitig dem gestiegenen Bedürfnis nach dem Austausch gebrauchter Gegenstände Rechnung zu tragen, ist Gegenstand der vorgeschlagenen Prüfung durch die Verwaltung“, begründet Wothly den Vorstoß seiner Fraktion.