CDU schlägt Regionale Wirtschaftsförderung vor

Die Jenaer CDU wirbt für eine verstärkte Kooperation mit den angrenzenden Landkreisen und hat im Stadtrat den Antrag eingebracht, auch in der Wirtschaftsförderung künftig verstärkt zusammen zu arbeiten. Derzeit unterstützen Stadt und Landkreise die heimische Wirtschaft jeweils mit eigenen Förderungsgesellschaften. Mit der aktuellen Initiative geht es der CDU nun darum, "mit gemeinsamen Strukturen gemeinsame Aufgaben in den Bereichen Wohnungsbau, Gewerbeflächen, Verkehr, Energie und Fachkräfte zu bearbeiten". Zu prüfen sei "insbesondere die Möglichkeit einer Fusion der Wirtschaftsförderungen zu einer Regionalen Wirtschaftsförderung", heißt es in der Beschlussvorlage der CDU-Fraktion.

CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzender Guntram Wothly erläutert die Vorteile einer Integration der Förderungsgesellschaften von Jena, Saale-Holzland-Kreis und Weimarer Land: "Die verstärkte Zusammenarbeit erlaubt es uns, Synergien zu heben, Maßnahmen zu bündeln und die Wirtschaftspolitik von Stadt und Land besser aufeinander abzustimmen. Es ist unser gemeinsames Interesse, Arbeitsplätze hier zu behalten und die Ansiedlung neuer Unternehmen in der Region zu fördern. Im Wettbewerb mit anderen Standorten können wir nur bestehen, wenn wir die Entwicklung unserer Region als gemeinsame Aufgabe verstehen", mahnt Wothly.

Wie CDU-Vorstandsmitglied Stephan Wydra bemängelt, würden Stadt und Land in der öffentlichen Diskussion zu oft als Gegensätze begriffen. "Ich halte das für grundfalsch, denn wir sind aufeinander angewiesen: Jena als Oberzentrum erfüllt wichtige Aufgaben für die Region, ist aber als wachsende Stadt auf das Umland angewiesen, denn unsere Wohn- und Gewerbekapazitäten sind endlich." Er verweist auf die gemeinsame Entwicklung des Gewerbegebietes JenaA4 und die kürzlich geschlossene Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde Rothenstein als positive Beispiele gelungener Stadt-Umland-Kooperationen. Dies gelte es, nun auch im Bereich der Wirtschaftsförderung fortzusetzen, sagt Wydra, der als Kandidat 2024 zur Oberbürgermeisterwahl antritt.